Gestern ging es also auf Richtung russische Grenze. Bei jedem Kilometer den ich zurücklegte stieg die Aufregung vor dem bevorstehendem Grenzübertritt. Nach ca. 60km war es dann so weit…
Hier war richtig was los. Sehr viele LKWs, Vans und PKWs hatten sich in einer recht langen Schlange angestellt. Ich habe mich so weit vorgemogelt wie es ging, dann war bye bye Polen angesagt. Erstmal einen Platz finden, wo das Motorrad auch auf dem Seitenständer steht. Das ist nämlich gar nicht so einfach mit dem ganzen Gepäck. Dann ging es los. Passport und alle Koffer aufmachen. Gut nix besonderes drin und ich drufte weiter zur russischen Grenzkontrolle. Hier standen wir dann wieder in der gleichen Schlange mit den gleichen Leuten und das Warten ging von vorne los 🙂
Bei den Russen war dann erst die Passkontrolle angesagt und danach musste ich durch den Zoll. Hier musste ich dann mehr oder weniger alles auspacken und als klar war, dass die Unterhosen keine Gefahr darstellen musste ich die Zollunterlagen für das Motorrad ausfüllen. Die waren sogar auf Deutsch vorhanden. Hier war eine ältere Frau für mich zuständig die sich wirklich sehr nett um micht gekümmert hat. Durfte sogar noch eine Schauer abwarten und dann endlich weiterfahren. Die ganze Prozedur hat ca. 2 1/2 Stunden gedauert.
Auf dem nächsten Parkplatz habe ich dann angehalten und meine Couchsurfing Konkakte in Kaliningrad angerufen. Leider ist keiner ans Telefon gegangen. Ich bin dann erstmal weiter Richtung Stadtzentrum. Mein Navi hat nur die Basemap für Russland, also nur dir wirklichen Hauptstraßen. Die haben sich aber wohl in den letzten Jahren auch sehr stark verändert.
Ich war dann auch etwas unzufrieden mit mir selbst, denn ich war denkbar schlecht vorbereitet. Ich hatte keine Karte von Kaliningrad und Straßenschilder lesen ist ja auch nicht. Wie will ich mich also mit jemanden verabreden. Ich habe dann versucht und ein paar Russen anzusprechen und zu fragen wo ich überhaupt bin. Leider ohne wirklichen Erfolg.
Ein Kontakt von Couchsurfing hat sich dann doch noch gemeldet, musste aber leider arbeiten und wollte mir dann ein recht teures Hotel zu empfehlen. Darauf hatte ich dann aber auch nicht wirklich Lust. Denn das wirklich schöne wäre ja gewesen, wenn mir jemand die Stadt gezeigt hätte.
Zur Stadt selber muss ich sagen, dass Sie doch zum großen Teil recht runtergekommen wirkt und nur im wirklichen Zentrum sich etwas Neues tut. Im Norden der Stadt sind dann noch einige Neubausiedlungen. Hier stehen moderne Häuser, wahrscheinlich die oberen 1000 von Kaliningrad.
Der Verkehr war mörderisch. Der Stärkere gewinnt und einfach nur Staub und Stau! Tja was tun? Irgendwie war ich nicht glücklich damit mir jetzt irgendein Hotel zu suchen und mich dann auf den Weg in die Stadt zu machen. Also habe ich entschlossen ich fahre Richtung Kurische Nehrung und werde da irgendwo unterkommen. Also wieder aus der Stadt raus und weiter über eine schöne neue Autobahn zur Kurischen Nehrung. Es führt nur eine sehr kleine Landstraße über die Nehrung und auf der bin ich dann immer weiter gefahren. Traumhaft schön!
Da weit und breit kein Campingplatz zu sehen war habe ich ein paar Russen am Strand gefragt, ob man auch am Strand zelten darf. Der Strand liegt direkt neben der Straße, hinter der Düne…
Leider ist das Camping am Strand nicht erlaubt. Sie meinten auch es gäbe Kontrollen von den Grenzsoldaten, wobei ich das nicht wirklich glauben mag. es war eine ganz lustige Truppe und ich habe noch was mit ihnen erzählt über das woher-wohin… Dann wollten Sie aber los ins Wasser und das hatten Sie auch wirklich drauf.
Nun war es schon recht spät und ich bin einfach immer weiter gefahren und irgendwann kam dann die Grenze zwischen Russland und Littauen. Hier war nicht so viel los und ich habe mir gedacht: Komm das ziehst du jetzt auch noch durch! Denn mein Navi hatte in Littauen wieder Karten und zeigte eine Campingplatz direkt hinter der Grenze an. Hier ging alles recht schnell. Eigentlich alles rückwärts und keine Kontrolle meiner Koffer 😉 An der littauischen Grenze ging es dann als EU Bürger besonders schnell. Ich wurde noch darauf hingewiesen, dass ich eine Gebühr für den Naturpark der Kurischen Nehrung bezahlen sollte, ich wusste aber nicht wie und wo. Also bin ich mal zur Schranke gerollt und siehe da, sie ging auf 😉
Hier bin ich dann auf einem schönen Campingplatz angekommen und habe direkt mein Zelt aufgebaut und gekocht. Lecker Spaghetti…
Essen, Bier trinken, schlafen…
Hier in Nida ist die größte Wanderdüne Europas. Also bin ich da heute morgen direkt mal hingewandert und ich war alleine. Wünderschöne Aussicht…
Die ganzen Dünen sind Naturschutzgebiet und dürfen nicht betreten werden. Ein Fußweg führt hindurch, der den Strand mit der Stadt Nida verbindet. Oben auf der Düne wurde eine große Sonnenuhr errichtet die mit Symbolen der Ureinwohner der Nehrung versehen ist.
Nach dem Frühstück bin ich dann nochmal los und habe mir den Strand und die Stadt Nida angeschaut. Auch hier ist der Strand wieder wunderschön und die Stadt ist sehr nett und beschaulich.
Die Stadt selber…
Ich bin noch einkaufen gegangen, damit ich zum Kaffee mal was Süßes essen konnte und für den Fahrtag morgen eine frische Cola und ein paar Snickers habe. Hier noch ein Eindruck von den Hotels und Appartmentanlagen in Nida:
Auf dem Rückweg ist ist mir dann ein modernes Haus aufgefallen. Es hat sich als Teil der Kunstakademie aus Vilnius herausgestellt. Heute Abend ist ab 21 Uhr ein Kinoabend der wohl an 5 Tagen im Juli stattfinden. Ich werde mal hintippeln und schauen was und wer so da ist…